Senthuran Varatharajah ist ein deutscher Schriftsteller und Essayist tamilischer Herkunft. Er wurde am 29. Juni 1984 in Jaffna, Sri Lanka, geboren und floh im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka nach Deutschland.
Varatharajah wuchs in Heidelberg auf und studierte später Philosophie, Psychologie und Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er promovierte im Fach Literaturwissenschaften und arbeitet seitdem als freier Autor.
Sein literarisches Debüt gab Varatharajah im Jahr 2017 mit dem Roman "Vor der Zunahme der Zeichen". Das Buch handelt von einem namenlosen Erzähler, der zwischen den Kulturen und Sprachen hin und hergerissen ist und nach Identität sucht. Das Werk wurde mit dem Aspekte-Literaturpreis und dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet und war außerdem für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Varatharajahs Schreibstil ist geprägt von langen, verschachtelten Sätzen, die die Vielschichtigkeit von Identität, Migration und Exil reflektieren. Er schreibt oft über die Erfahrungen der tamilischen Diaspora in Deutschland und setzt sich mit Fragen von Kultur, Sprache und Heimat auseinander.
Nach seinem erfolgreichen Debütroman veröffentlichte Varatharajah im Jahr 2020 seinen Essayband "Reden wir über Orte", in dem er über verschiedene Orte schreibt, die ihn persönlich geprägt haben. Der Essayband erhielt ebenfalls positive Kritiken.
Senthuran Varatharajah gehört zu den vielversprechenden jungen Stimmen der deutschsprachigen Literaturszene und wird für sein unkonventionelles Schreiben und seine poetische Sprache geschätzt.
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